Heimischer Architekturnachwuchs beweist: So vielseitig einsetzbar sind Ziegel!

Heimischer Architekturnachwuchs beweist: So vielseitig einsetzbar sind Ziegel!


Die Gastprofessur-Kooperation zwischen heimischen Universitäten und dem Baustoffunternehmen Wienerberger feiert im Jahr 2021 sein zehnjähriges Jubiläum: Tausende Studenten von der TU Wien, der TU Innsbruck, der TU Graz, der FH Kärnten oder der Kunstuniversität Linz wurden bereits vom österreichischen Ziegelhersteller bei der Umsetzung innovativer Konzepte unterstützt. Ausstellungen und Publikationen zeugen von der erfolgreichen Zusammenarbeit und beweisen: Dem Einsatz von Ziegel sind keine Grenzen gesetzt.

Seit dem Jahr 2011 engagiert sich Wienerberger gemeinsam mit dem Verband Österreichischer Ziegelwerke in der Nachwuchsförderung. Architekturstudierende werden auf unterschiedlichen Ebenen mit Ziegelprodukten bekannt gemacht, lernen deren Gestaltungsmöglichkeiten kennen und denken fantasievoll in die Zukunft. Das Engagement reicht von der Finanzierung von Gastprofessuren an den heimischen Hochschulen über die Förderung von Diplomarbeiten oder Dissertationen bis hin zur Unterstützung bei Ausstellungen und Publikationen. Mehr als 300.000 Euro investierte Wienerberger so in die Ausbildung angehender Architekten in Österreich. Neben dieser beachtlichen Summe wurden über 2.000 Brick-Bücher, Ziegel-Material für Installationen und Arbeiten sowie unzählige Experten-Vorträge für die Kooperationen zur Verfügung gestellt.

Johann Marchner, Wienerberger Österreich Geschäftsführer schildert: „Es freut uns, dass im Zuge dieser langjährigen Partnerschaften mit den heimischen Hochschulen die vielfältigen Möglichkeiten und Ausprägungen des Baustoffs Ziegel kontinuierlich ins Bewusstsein der Studierenden gerufen werden. Wir sind immer wieder begeistert, wie unerschöpflich die Kreativität der jungen Architekten ist und welche Impulse Ziegel in all ihren Formen geben können.“ 

Zehn Jahre hochwertige Unterstützung heimischer Hochschulen – hier einige Projektbeispiele: 

2011: „Archivio Jodice“ 

Wienerberger unterstützte im Wintersemester 2010/11 eine Gastprofessur an der TU Wien, am Institut für Architektur und Entwerfen bei Univ.-Prof. DI András Pálffy. Daran teilgenommen haben auch Universitäten aus Dublin, Berlin, Glasgow, Neapel und Weimar – somit insgesamt 250 Studierende aus sechs Ländern. Die Aufgabe war der Entwurf eines Gebäudes für die „Archivio Jodice“ in der Altstadt von Neapel, um mit einem Museum, Archiv und Atelier den Arbeiten des Fotografen Mimmo Jodice, einem der bedeutendsten Fotografen Italiens, einen angemessenen Raum zu geben. Zu den Auflagen gehörte, Ziegel als traditionellen Werkstoff zu verwenden. Die Ergebnisse dieses Projekts waren in einer Ausstellung mit dem Titel „Archivio Jodice Napoli“ im Wiener Künstlerhaus zu sehen. Darüber hinaus wurde ein Buch gleichen Titels publiziert – darin die besten Entwürfe des Projekts.  

Univ.-Prof. DI András Pálffy berichtet: „Zu Beginn der Zusammenarbeit mit Wienerberger verkörperte der Werkstoff Ziegel für die Studierenden einen, eher abstrakten, bauphysikalischen Wert, und weniger das große Spektrum an Eigenschaften, das mit diesem Material zu verbinden wäre. Das Verständnis dafür, dass sich hinter einer robusten Ziegeloberfläche von einer massiven bis zu einer gitterhaft aufgelösten Materialstruktur, unzählige Formen der Anordnung ermöglichen lassen, war mit dem Beginn der Entwurfsübung nicht allzu ausgeprägt. Das hat sich im Laufe der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Werkstoffes rasch verändert, und zu Lösungen geführt, die das Potential des Baustoffes Ziegels statisch wie auch räumlich für die einzelnen Entwürfe überzeugend in Anwendung brachte.“

2013: „Dorftextur“ 

Das Projekt „Dorftextur“, ebenfalls von Univ.-Prof. DI András Pálffy an der TU Wien betreut, beschäftigte sich im Sommersemester 2013 mit den Themen Dorferweiterung bzw. Dorfverdichtung an sieben Orten im Burgenland. Beteiligt waren zehn Universitäten mit rund 200 Studierenden. Es entstanden Konzepte und Pläne für die Erweiterung von jeweils 30 Ziegelwohneinheiten, mit dem Ziel, übertragbare Gegenstrategien zur Zersiedlung der dörflichen Strukturen zu erproben. Diese wurden im Sommer 2014 an der TU Wien und im Herbst 2014 an der Landesgalerie Burgenland sowie in einer Publikation präsentiert. 

2015: „Unmögliche Archive: Architektur für ein fiktives Europa“ 

Im Jahr 2015 entstanden im Rahmen eines Semesterprojekts an der Kunstuniversität Linz insgesamt 15 Entwürfe für fiktive Archive in Ziegelbauweise in verschiedenen europäischen Hauptstädten. Von den teilnehmenden Studenten wurde ein neuer, ungewöhnlicher Umgang mit dem Baustoff gefordert. Ein Archiv der Gesten, ein Archiv des Scheiterns oder auch ein Archiv der spontanen Reden fanden so ein fantastisches Zuhause aus Ziegel. Die Entwürfe und Ideen wurden im Buch „Unmögliche Archive: Architektur für ein fiktives Europa“ gesammelt und von Univ.-Prof. DI Dr.in Sabine Pollak herausgegeben.

2017: „Assemble“ 

Assemble gilt als Shootingstar der internationalen Architekturszene. Im Rahmen einer Kooperation mit der TU Wien und dem Architekturzentrum Wien unterstützte Wienerberger das britische Architekturkollektiv bei einem besonderen Projekt: An der TU Wien wurde eine Gastprofessur von Assemble etabliert, in deren Rahmen Studierende im Hof des Architekturzentrums Wien einen Pavillon bauten, der mit den Materialien Ziegel und Lehm experimentierte. Wienerberger lieferte das Ziegelmaterial für das aufsehenerregende Projekt und stand beim Bau mit Fachexpertise zur Seite. Die Gastprofessoren und ihre Studenten verbrachten darüber hinaus einen Tag im Labor von Wienerberger, wo sie unter Anleitung des Wienerberger Labor-Teams Ziegel von Hand anfertigten.

2018: „Stadtspeicher“

Was wäre, wenn Linz ein neues Stadtquartier direkt an der Donau bekäme? Eine Speicherstadt à la Hamburg, die nun nicht Waren speichert, sondern urbane Programme? Mit dieser Frage beschäftigten sich Studenten der Kunstuniversität Linz, wiederum unter der Leitung von Univ.-Prof. DI Dr.in Sabine Pollak. Die Antwort: Ein „Stadtspeicher“ würde entstehen. Eine Struktur, die von sich heraus Urbanität erzeugt, ein Quartier mit maximaler Wohnqualität, wo Boote statt Autos fahren, der Wind zwischen Hafenbecken und Donau bläst und genügend öffentlicher Raum für alle zur Verfügung steht. Und weil Hamburg die Referenz war, setzte man auch hier auf Ziegel.  

Über den Projektablauf erzählt Univ.-Prof. DI Dr.in Sabine Pollak: „Vorab wurde ein gemeinsamer Masterplan für eine langgezogene Halbinsel im Linzer Hafenareal festgelegt, dann entwarfen Studierende jeweils einen Teil des neuen Stadtspeicher-Quartiers. Was daran so besonders war? Die luftigen Bogen-Konstruktionen, die Kuppeln und Kreise, die geknickten Fassaden und Vorhang-artigen Strukturen, und all das in Ziegel. Stadtspeicher hat gezeigt, dass Ziegel nicht nur mit Tradition und Stabilität, sondern auch mit einer Utopie, mit Leichtigkeit und Luftigkeit assoziiert werden kann. Über solche Projekte kann, so denke ich, Begeisterung für ein Material geweckt werden.“

2019: „Another Brick“ 

Die Publikation „Another Brick“ zeigt Studentenarbeiten des Instituts für experimentelle Architektur der TU Innsbruck, die im Jahr 2016 unter der Gastprofessur von Prof. Achim Menges aus Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Ziegelverband, vertreten durch Norbert Prommer und betreut von Christian Dummer, Teresa Stillebacher und Matthew Tam entstanden sind. Das Masterentwurfsstudio befasste sich mit dem Baustoff Ziegel und dessen materieller und struktureller Manipulation. Die Publikation sowie sämtliche Veranstaltungen von „Another Brick“ konnten u. a. mit finanzieller Unterstützung von Wienerberger Österreich realisiert werden. 

Links
TU Wien
Kunstuniversität Linz
TU Innsbruck
TU Graz
Brick Award 22